Wir in der Redaktion haben schon Einiges mit unseren Lumias fotografiert. Gerade bei schlechten Lichtverhältnissen hat uns die Kamera immer gute Dienste erwiesen. Auf die Idee der Astrofotografie sind wir jedoch nicht gekommen. Die Fotografin und Bloggerin Jennifer Hanen hat mit ihrem Lumia 1020 in den letzten zwei Jahren viele Nächte im Freien verbracht und beweist mit eindrucksvollen Bildern, dass genau solche Aufnahmen möglich sind.
Jennifer, stell dich doch mal vor.
Hallo, mein Name ist Jennifer Hanen. Ich bin Fotografin, kreative Technikerin und liebe Mobiltechnologien. Meine erste Kamera bekam ich im Alter von sieben Jahren und noch heute, viele Jahre später, liebe ich die Fotografie wie damals.
In den frühen 2000er Jahren habe ich mich noch beklagt, dass meine Digitalfotos nie meinen Computer verließen, bis ich im Jahre 2004 Kameratelefone mit Internetanbindung entdeckt habe. Ich habe bei einem Blog mitgemacht, bei dem es um mobile Fotografie ging, dem Lifeblog. Ich habe damals mit meinem Nokia 7610 Bilder der 1 Megapixel-Kamera aufgenommen und habe sie direkt per E-Mail über das Telefon zu der Lifeblog-Webseite und zu Flickr verschickt.
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Das Kameratelefon war ein großer Durchbruch für meine Arbeitsweise mit digitalen Bildern. Zunächst verblieben die Bilder nicht mehr nur auf meinem Rechner und auch für meine Entwicklung als Fotografin war es wichtig, denn ich konnte nun immer und überall Fotos machen. Auch nach über zehn Jahren liebe ich die mobile Telefonfotografie so wie damals. Die Kameras in Telefonen wurden enorm verbessert, die online Communites haben sich ein wenig verändert, aber es ist immer noch aufregend, meine Sicht auf die Welt festzuhalten und mit euch zu teilen.
Was hat dich inspiriert, den Himmel mit deinem Lumia zu fotografieren? Es scheint eine richtige Passion geworden zu sein?
Schon als Kind war ich an Astronomie interessiert. Und bei meiner Passion fürs Fotografieren ging es mir immer darum, die Dinge weiter zu bringen, als es sich andere vorstellen konnten. In den letzten zehn Jahren sagten immer alle: „Das kann man mit einer Telefonkamera nicht machen!“. Ich bin überzeugt, dass es geht.
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Meine Motivation die Bilder mit meinem Mobiltelefon aufzunehmen? Zunächst ist der wichtigste Grund, dass ich jederzeit und überall das Schöne eines Tages einfangen kann, egal ob er gut oder schlecht ist. Ich suche stets nach Schönheit. Es ist egal, ob sie nun klein oder groß ist, ich arbeite daran, sie einzufangen und die Bilder zu teilen. Das ist nicht nur ein künstlerischer Akt oder eine Art sich in sozialen Medien mit anderen Menschen zu vernetzen. Es ist auch die Entscheidung, jeden Tag das Gute zu sehen und dafür dankbar zu sein.
Mit jeder Iteration wurden die aktuellen Flagschiffe besser. Stets standen mir neue Features wie ein besserer Kamerasensor und bessere Objektive zur Verfügung. Es gab immer neue Möglichkeiten, um das zu erreichen, was ich oder andere abbilden wollten – egal, ob es Straßenaufnahmen, Astro- oder Makrofotografie ist. Die Astrofotografie mit meinem Lumia 1020 ist deshalb nur eine weitere Stufe meiner Leidenschaft, Landschaften zu dokumentieren, bei der ich den Himmel zugefügt habe.
Du benutzt das Lumia 1020 für die beeindruckenden Bilder. Was sind deine Erfahrungen damit, den Himmel zu fotografieren?
Um Bilder vom Nachthimmel aufzunehmen, benötigt man ein gutes, lichtstarkes Objektiv, gute Sensoren und die Möglichkeit, die Belichtungszeit und den Fokus manuell festzulegen. Im August 2012 gab es einen dunklen Fleck in den Bergen östlich von Los Angeles und ich habe von dort versucht, Bilder der erleuchteten Milchstraße mit meinem 808 PureView Smartphone aufzunehmen. Leider konnte ich die Verschlusszeit nicht regulieren und habe deshalb nur ein paar helle Sterne eingefangen. Als dann das Lumia 1020 im Juli 2013 mit der ProCamera-App angekündigt wurde, war ich unglaublich glücklich, die Verschlusszeit, ISO und den Fokus manuell regeln zu können. Jetzt konnte ich loslegen, den Himmel auch jenseits der hellen Planeten aufzunehmen.
Als ich mein Lumia 1020 hatte, bin ich als erstes 5,5 Stunden an eine geeignete Stelle gefahren, um meine neue Kostbarkeit auszuprobieren. Mein erster Versuch war eine Aufnahme von Scorpius und Sagittarius in der Milchstraße und es sah okay aus. Ich bin immer noch begeistert, von den Möglichkeiten, die ich mit dem Lumia 1020 habe.
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Während meiner Entwicklung zu guten Astrofotos lernte ich langsam aber gewissenhaft viele Dinge über den Nachthimmel. Also was ich sehe und welches die besten Zeiten und Orte sind, an denen die Lichter der Stadt nicht mehr stören. Über den Himmel in meiner Gegend habe ich gelernt, dass schon sehr, sehr viele daran gescheitert sind, okaye Bilder aufzunehmen. Ich habe aber gelernt, wie es geht und habe einige sehr gute Fotos geschossen.
Das Beste dabei ist, dass mein Hund und ich nach Sonnenuntergang viele Spaziergänge machen. Wir gehen beide gerne spazieren, entdecken neue Orte mit guter Sicht auf den Himmel und den Pazifischen Ozean. Ich genieße den Blick und versuche meinen Hund zu unterhalten, während ich lange auf den richtigen Moment mit der passenden Farbe, Dunkelheit und Leuchtkraft der Planeten und Sterne warte.
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Clik here to view.In den zwei Jahren hatte ich nicht ausreichend Geld zur Verfügung, um die neuste Kameraausrüstung oder Teleskopobjektive zu kaufen. Bei den meisten Sternbildern oder Nachtaufnahmen habe ich mein Lumia 1020 in der Hand gehalten. Ich habe meinen Arm aufgestützt und die hellste Stelle am Himmel fokussiert. Meine Sternaufnahmen sind mit einem Stativ und dem Lumia 1020 Kameragriff entstanden.
Welchen Tipp kannst du unseren Lesern geben, die genau das auch einmal ausprobieren wollen?
Die meisten von uns leben in großen Städten, wo es die Licht- und Luftverschmutzung schwer machen, gute Bilder vom Himmel aufzunehmen. Aber fürchtet euch nicht davor, denn es ist immer noch möglich. Dafür benötigt ihr noch nicht einmal viel Ausrüstung. Versprochen.
Vielen Dank für deine Einblicke!
Wenn ihr mehr Bilder sehen wollt, schaut mal bei Flickr und in ihr Blog.
Habt ihr auch schon Erfahrung mit Astrofotografie gesammelt?